Folgewirkungen mystischer Erfahrungen

Von Prof. Dr. Torsten Passie und Dr. Elisabeth Petrow

 

In diesem Text sollen die Einflüsse, die das Erleben einer mystischen Erfahrung auf einen Menschen, dessen Wertewelt, Lebensgestaltung und Entwicklung haben kann, schlaglichtartig beleuchtet werden. Anschließend wird versucht, anhand von Beispielen mögliche Verläufe der Entwicklung „danach“ aufzuzeigen, die Potentiale und die Schwierigkeiten zu benennen sowie Möglichkeiten des Umgangs damit zu skizzieren.

 

Charakteristika mystischer Erfahrungen

Den Begriff der mystischen Erfahrung scharf und in einer Weise zu fassen, die ihrem Gehalt gerecht würde, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, gibt es doch im Bereich der Mystik verschiedene „Unterformen“ wie z.B. Naturmystik, Liebesmystik oder Gottesmystik, die kulturell geprägt, historisch gewachsen und in ihrer Ausformung wandelbar sind. In Abhängigkeit davon gibt es unterschiedliche Ausprägungen mystischer Erfahrungen wie „theistische und atheistische, pantheistische und panentheistische, aber auch introvertierte, personale und transpersonale“ (Neumann 1953: 149). Im Jahre 1960 benannte der amerikanische Philosoph Stace acht Erlebnismerkmale, die für diese Erfahrung – trotz ihrer unterschiedlichen Formen – allgemeingültig seien:

  • ein Zustand der Ergriffenheit (Ekstase) oder Versunkenheit 

  • das Erleben einer Transzendenz von Raum und Zeit, das heißt die Aufhebung des 
Gefühls für Raum und Zeit 

  • das Erleben einer Ich-Auflösung und damit verbunden eines Einheitserlebens, das 
heißt einer Transzendenz der Subjekt-Objekt-Relation 

  • ein häufiges Auftreten eines Empfindens von Glückseligkeit und/oder allumfassender 
Liebe 

  • das Gefühl, dass diese Erfahrung die eigentlich objektive Empfindung von Wirklich
keit ist; eine Gewissheit der erweiterten, „wirklicheren“ Wahrnehmung und deren 
subjektive, unmittelbar erfahrene Evidenz 

  • die Unbeschreibbarkeit und Unaussprechlichkeit der Erfahrung 

  • der Versuch, die Erfahrung in Paradoxien auszudrücken wie zum Beispiel „Ich und Nicht-Ich zugleich“
  • das Gefühl der Heiligkeit mit Ehrfurcht und Staunen (Stace 1960).

Von William James werden als weitere Merkmale jene der Hingabe des Willens sowie die Flüchtigkeit der Erfahrung genannt (James 1978). Weiterhin ist „allen mystischen Erfahrungen [...] die Intensität der Erfahrung gemeinsam“ (Neumann 1953: 149; Hervorhebung nicht im Orig.). Die genannten Erlebnismerkmale machen deutlich, dass es sich also um Erfahrungen handelt, die über unser alltägliches Erleben von Wirklichkeit hinausgehen.

 

Auslöser mystischer Erfahrungen

Mystische Erfahrungen können durch verschiedene Techniken, durch körperliche und seelische Ausnahmezustände wie z.B. schwere Sinn- oder Lebenskrisen, Verzweiflung, Krankheit oder Geburt ausgelöst werden oder auch spontan auftreten. Häufig wird auch Naturerleben als Ursache oder Auslöser genannt (Laski 1961). Weiterhin können mystische Erfahrungen durch religiöse Praktiken wie z. B. Beten oder aber durch Tänze, Trommeln oder bewusstseinsverändernde Drogen hervorgerufen werden. Meditative Praktiken scheinen allerdings die klassischen Methoden zu sein, um in „höhere Zustände“ des Einsseins zu gelangen und durch dieses Erleben „erleuchtet“ zu werden. Interessanterweise gibt es jedoch keine Untersuchungen über Meditation, die belegen würden, dass eine mystische Einheitserfahrung dabei häufiger erlebt wird. Auch Todesnähe – wenn dabei eine sogenannte Nahtod-Erfahrung auftritt – kann ein Auslöser derartiger Erfahrungen sein. Nicht zuletzt kann Krankheit als ein massiver Stressor – manchmal aufgrund von physiologischen Veränderungen, aber auch von intrapsychischen und zwischenmenschlichen Prozessen – in solch eine mystische Erfahrung münden. Eine aktuelle Übersicht über die neurobiologischen Forschungen zu mystischem Erlebnissen zeigt, dass wahrscheinlich eine ganze Reihe von verschiedenen neurobiologischen Konfigurationen zu nahezu identischen Erlebnissen mystischer Art führen können (Passie et al. 2012).

Ob es Unterschiede in den Folgewirkungen in Abhängigkeit von der auslösenden Situation bzw. Intention gibt – spontane Erfahrungen treten „ungefragt“ auf, während der Meditierende zumindest eine Bereitschaft dafür mitbringt –, wurde bislang nicht systematisch untersucht. Es ist in den Kulturtraditionen bis in die Zeit des Mittelalters bzw. der Aufklärung durchaus üblich gewesen – und gelegentlich heute noch bei Naturvölkern zu finden –, dass regelmäßig mystische oder mystikoforme Zustände erzeugt wurden, um sich aus der Individualisierung, mit der wir mittels unseres Ichs der Welt gegenüber stehen, herauszulösen. Es wird ja auch vom Gegen-Stand gesprochen, dem wir gegenüberstehen: Das Ich und die Welt. In der mystischen Erfahrung geraten wir statt dessen in ein Gegen-Stands-Los-Sein, wir werden eins mit der uns umgebenden Welt. In der vorübergehenden Aufhebung dieses „Gegen-Stehens“ treten wir zurück aus der kulturellen Konditionierung, um im Einheitserleben zu vergegenwärtigen, vielleicht gar zu verehren, was doch alles für Kräfte vorhanden sind außer jenen, die über Bewusstsein, Intentionalität und Handlung erfassbar bzw. beeinflussbar sind. Über die mystischen und mystikoformen Zustände hat man, so zeigt die Geschichte, stets wieder eine Rückverbindung an das Ganze gesucht, z.B. an die Natur oder an Gott(heiten). Was als „das Ganze“ empfunden wird, variiert stark und ist abhängig von kulturellen Hintergründen und Traditionen. Diese Rückverbindung wird nicht zuletzt auch deshalb gesucht, um Ruhe, Frieden und Geborgenheit zu finden.

Ein gutes Beispiel sind die ekstaseinduzierenden Atemtechniken bei einigen Buschmannvölkern in Afrika. Diese werden rituell zweimal pro Woche in der Gemeinschaft zelebriert, so dass es regelmäßig zu mystikoformen Zuständen – und damit einer Rückverbindung an das Ganze – sowie zu einem seelischen und körperlichen Spannungsabbau kommt. Letzterer kommt unter anderem auch durch eine diesen Zuständen eigene Art der Perspektiven-Relativierung zustande, also dadurch, dass man aus seiner ichhaften personenbezogenen Wahrnehmung zurücktritt und in ein Ganzheitserleben übergeht, das ein Wahrnehmen anderer Perspektiven ermöglicht und damit die bisherige Wahrnehmung relativiert. Im optimalen Fall (s.u.) kommt es jedoch nicht nur zu einer zeitweiligen Perspektiven-Relativierung, sondern auch zu einem Läuterungsprozess, so dass man langfristig und nachhaltig von einer ichhaften, begrenzten Wahrnehmung stärker abgehen und diese erweitern kann.

 

Das Problem der Authentizität mystischer Erfahrungen

Nicht zufällig kommen hier die Religionspsychologen ins Spiel. Diese wie auch Vertreter der Kirche kamen nach ausführlichen Eruierungen zu folgender Auffassung: Die Authentizität der mystischen Erfahrung kann nur daran abgelesen werden, ob es zu einer Läuterung, d.h. zu einer Erweiterung und Relativierung des Ichs und seiner Perspektiven sowie zu einer „sittlichen Besserung“ des Betroffenen kommt.

Interessanterweise gibt es auch bei Menschen, die an einer Psychose leiden, ähnliche Erfahrungen. Aus diesem Grund bedarf es einer genauen Differenzierung; dies sowohl in unseren als auch in asiatischen Traditionen sowie bei Naturvölkern. Handelt es sich um das Erleben eines Menschen, der in einer Psychose oder einem anderen krankheitsbedingten Ausnahmezustand gefangen ist? Oder handelt es sich um eine authentische, das heißt „echte“ mystische Ekstase?

In Bezug auf das Thema Echtheit der mystischen Erfahrung wird der Religionspsychologe die Phänomenologie des Erlebnisses anschauen: Wie hat das Erleben im Einzelnen ausgesehen bzw. wie wurde es empfunden? Hat es die oben genannten Kriterien mindestens in Teilen erfüllt oder nicht? Zudem ist wichtig: In welchem Kontext ist es aufgetreten? War es eine psychotische Episode, ein anormaler psychischer Ausnahmezustand? Oder ist es spontan aufgetreten? Oder war es bei einem Gebet, während einer Meditation oder einer Drogeneinnahme? Der Modus der Verursachung wird immer mitbetrachtet.

Noch wesentlicher sind jedoch die Folgewirkungen. Wenn die Erfahrung authentisch ist und auf eine psychisch intakte Person trifft, kann es zu bestimmten Persönlichkeitsveränderungen kommen. Typisch sind dafür die folgenden Merkmale: Entwicklung von Demut, Wandlung der Wertewelt, verstärkte Introversion sowie Vermehrung von Altruismus und Gelassenheit. Die Entwicklung von Demut sowie ein Wandel der Wertewelt in Richtung einer Priorität nicht-materialistischer Werte, eine Zunahme von Innenwahrnehmung, die Vermehrung von Altruismus und Gelassenheit sind typische Folgeerscheinungen mystischer Erlebnisse bei Gesunden. Diese bemerkenswerten Veränderungen treten jedoch gewöhnlich nicht automatisch und direkt nach dem Erleben auf, sondern sind Produkte von Fermentierungsprozessen im inneren Erleben, die im Sinne einer Läuterung im Betroffenen ablaufen können. Dennoch kann die mystische Erfahrung einen Menschen auch sehr plötzlich und vehement von etwas überzeugen. Jakob Böhme, ein deutscher Mystiker, schrieb 1621: „In solchem meinem gar ernstlichen Suchen und Begehren ... ist mir die Pforte eröffnet worden, dass ich in einer Viertelstunde mehr gesehen und gewusst habe, als wenn ich wäre viel Jahr auf hohen Schulen gewesen, dessen ich mich hoch verwunderte.... Denn ich sah und erkannte das Wesen aller Wesen, den Grund und Urgrund; item die Geburt der Hl. Dreifaltigkeit, das Herkommen und den Urstand dieser Welt und aller Kreaturen durch die göttliche Weisheit.“

 

Wissenschaftliche Erfassbarkeit mystischer Erfahrungen

Es gibt eine Reihe von Problemen, mystische Erfahrungen zu erforschen:


  • In unserer Kultur gibt es eine kulturelle Stigmatisierung mystischer und ekstatischer Erfahrungen. Die kulturellen Gegebenheiten wandern in uns ein, das heißt, was die Kultur stigmatisiert, stigmatisieren auch wir. Nach der Teilnahme an einem wissenschaftlichen Experiment mit der bewusstseinserweiternden Droge Psilocybin berichtete ein Teilnehmer: „Ich hatte schon mal solch ein Erlebnis. Damals war ich sogar über mehrere Tage in einem solchen mystischen Ausnahmezustand; ich war eins mit allem und habe eine unglaubliche, umfassende Liebe empfunden; die Welt und ich schienen von allen Widersprüchen und Problemen befreit“ (persönliche Mitteilung an T.P.). Wie er versicherte, war es sogar die beeindruckendste Erfahrung seines Lebens. Und doch hatte er sie aufgrund der Angst, für verrückt gehalten zu werden, vollkommen verdrängt und dem Vergessen übergeben. Stigmatisierung oder zumindest die Angst davor spielen also eine erhebliche Rolle bei dem Problem der Erinnerbarkeit, des Für-wahr-Haltens und Ernstnehmens dieser Erfahrungen.
  • Es gibt in unserem aktuellen kulturellen Umfeld keine entsprechende Institutionalisierung solcher Erfahrungsmöglichkeiten. Das heißt, es gibt keine geordneten Rahmenbedingungen, die durch kulturelle Traditionen und Umfeldbedingungen abgesichert wären, in denen solche Erfahrungen gemacht werden können. In den Ritualen der afrikanischen Buschleute sind diese kulturell und traditionell abgesicherten Bedingungen dagegen gegeben und damit erheblich mehr Zugang zu derartigen Erfahrungen.
  • Damit verbunden gibt es das Problem der Seltenheit. Dabei sind diese Erfahrungen zahlenmäßig nicht wirklich selten. Mehr als die Hälfte der Menschen über 50 Jahren gibt bei entsprechenden Befragungen an, eine solche Erfahrung gehabt zu haben (Huber und Klein 2008, Kokoszka 1992/93, Greeley und McCready 1979, Palmer 1979), wenn auch nicht selten verdrängt. Wenn in 35 Jahren eine solche Erfahrung bei der Hälfte der Menschen einmal auftritt, so ist leicht nachvollziehbar, dass man einen Beobachtungszeitraum von mehr als einem Jahrzehnt bräuchte, um eine hinreichende Anzahl mystischer Erfahrungen zu erfassen. 

  • Diese Erfahrungen treten sehr oft spontan und unvorhersehbar auf. Dies kann sogar als eines ihrer Kennzeichen angesehen werden. Zwar gibt es bestimmte Situationen, die sie begünstigen, aber es kommt nur selten dazu, dass sie tatsächlich auftreten. So wurde unlängst einem ambitionierten neurobiologischen Forscher durch Karmeliter-Nonnen, die er „während einer Gotteserfahrung“ untersuchen wollte, erklärt, man könne „Gott nicht auf eine Uhrzeit bestellen“. Demnach ist eine beliebige Reproduzierbarkeit dieser Phänomene nicht gegeben. 

  • Auch die Unaussprechlichkeit oder Unbeschreibbarkeit der im mystischen Erleben gemachten Erfahrung erschwert einen wissenschaftlichen Zugang zu den Erfahrungen selbst; nicht jedoch zu ihren Folgewirkungen. „Es ist so schwer, von den inneren Dingen zu sprechen, und noch schwerer, dies auf eine Art zu tun, dass sie verstanden werden könnten.“ (Teresa von Ávila, zit. in Buber 1984: 156) 


Mindestens diese fünf Faktoren tragen also dazu bei, dass mystische Erfahrungen nur schwer wissenschaftlich beforschbar sind. Dennoch gibt es zwei Ausnahmebedingungen, die eine systematische Forschung zulassen und bei denen man messen kann, wie es sich mit den Folgewirkungen verhält. Zum einen sind dies die durch „bewusstseinserweiternde“ Drogen wie etwa Meskalin, Psilocybin und LSD hervorgerufenen mystischen Erfahrungen und zum anderen die mystischen Erlebnisse im Rahmen sogenannter „Nahtod-Erfahrungen“. Zu beiden Komplexen werden nachfolgend die prägnantesten Studien vorgestellt, insbesondere in Bezug auf die Folgewirkungen.

Zuvor noch eine Bemerkung zu der immer wieder aufgebrachten Frage, inwieweit grundsätzliche Unterschiede zwischen den durch psychoaktive Substanzen herbeigeführten und jenen auf „natürlichem Wege“ zustande gekommenen mystischen Erfahrungen bestehen. Dazu gibt es zwei wissenschaftliche Untersuchungen (Heigl 1980, Smith 2000). In beiden Fällen haben die Autoren Beschreibungen von mystischen Erfahrungen unter Drogeneinfluss und solchen, die „natürlich“ (spontan, bei Gebeten, Meditation usw.) zustande gekommen sind, gesammelt und die Berichte (ohne Nennung der auslösenden Situation) Experten wie Theologen, Mystikern und Psychologen vorgelegt. Dies geschah um zu ermitteln, ob sie die Erfahrungsberichte den beiden Kategorien – Droge vs. „natürlich“ – korrekt zuordnen könnten. Für die Experten war keine Unterscheidung möglich, d.h., sie ordneten genauso oft die natürlich zustande gekommenen Erfahrungen den drogeninduzierten Erfahrungen zu wie umgekehrt. Beide Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis, dass man diese Erfahrungen anhand der Erlebnismerkmale nicht voneinander unterscheiden kann. Das bedeutet, dass eine weitgehende Identität dieser Erfahrungen anzunehmen ist.

 

Nachwirkungen von mystischen Erfahrungen nach der Einnahme von Halluzinogenen

Zunächst zum LSD, das in dieser Beziehung exemplarischen Charakter hat. Einer der in den 50er Jahren maßgeblichen Forscher war Professor Sidney Cohen. Ursprünglich wollten er und sein Kollege Alkoholiker durch die gezielte Erzeugung eines angstvollen Deliriums mittels LSD so erschrecken, dass diese vom Alkoholtrinken ablassen würden. Bei nicht wenigen Behandelten trat tatsächlich eine Abstinenz auf, aber nicht durch das Erleben eines Deliriums, sondern durch – unbeabsichtigt – aufgetretene religiöse, insbesondere mystische Erfahrungen, die zu einem dramatischen Wandel der Persönlichkeit und ihres Verhaltens führten (Ditman und Whittelesley 1959, Cohen 1964). Cohen unternahm 1955 einen Selbstversuch mit LSD. In der Erwartung, einen paranoiden pathologischen Zustand zu erleben, wurde er von einer völlig anderen Erfahrung überrascht: „Dies war kein verwirrtes, desorientiertes Delirium, sondern etwas ganz anderes“. Sein Bericht beschreibt dann ein Gefühl des erhabenen Friedens, als wenn „die Probleme und Bestrebungen, die Sorgen und Frustrationen des Alltags verschwanden. An deren Stelle trat eine majestätische, sonnige, himmlische innere Ruhe. Es schien, als wäre ich schließlich bei der Kontemplation der ewigen Wahrheit angekommen“ (Cohen 1960: 11; Übersetzung T.P.)

Die bis vor einigen Jahren methodisch beste Studie zum Thema wurde 1967 von McGlothlin et al. durchgeführt. McGlothlin et al. untersuchten drei Gruppen mit jeweils 24 Personen. Diese Forscher boten den Teilnehmern ein sehr gutes Setting bei den Versuchen: ein schön möbliertes Klinikzimmer mit Gartenzugang und eine entspannte Atmosphäre. Sie gaben einer Gruppe mit 25 μg eine unwirksam kleine Dosis LSD, der zweiten Gruppe mit 200 μg eine mittlere Dosis LSD und der dritten Gruppe eine mittlere Dosis eines Amphetamins. Amphetamine sind Substanzen, die zwar eine gewisse psychische Stimulation hervorrufen, aber keine qualitative Veränderung des Bewusstseins bzw. des psychischen Erlebens erzeugen. Die Gabe des Amphetamins diente als „Placebo“, da die Versuchspersonen zwar eine messbare psychische Veränderung erlebten, diese aber viel unspezifischer als jene von LSD war. Im Anschluss an die Versuchstage und zusätzlich in den Wochen danach wurden die Teilnehmer von den Versuchsleitern untersucht und mit Fragebögen zu möglichen Veränderungen befragt. Ziel der Untersuchung war es, Werte, innere Haltungen und handlungsleitende Motive zu erheben. Die untenstehende Abbildung (Abb. 1) zeigt die Ergebnisse dieser Studie. Der dunkle Balken ist der von der höheren LSD-Dosis, der etwas hellere ist der von der unwirksamen LSD-Dosis, und der helle ist der von der Amphetamin-Dosis.

Diejenigen, die eine unwirksame Dosis LSD genommen hatten, hatten kaum irgendwelche Wirkungen. Die Versuchspersonen, welche die höhere LSD-Dosis bekamen, hatten dagegen starke Nachwirkungen. Diejenigen Teilnehmer, die das Amphetamin bekamen, berichteten zwar ein verändertes Erleben, hatten jedoch kaum messbare Nachwirkungen. Bezüglich der gemessenen Nachwirkungen zeigt sich, dass u.a. mehr Verständnis, mehr Innenwahrnehmung, mehr Toleranz, weniger egozentrisches Verhalten und eine weniger materialistische Orientierung bei einem erheblichen Teil der höher dosierten LSD-Versuchspersonen als dauerhafte Wirkung aufgetreten waren. Die Nachwirkungen wurden überdies ein halbes Jahr später und ein Jahr später nochmals in Nachuntersuchungen gemessen. Die Nachwirkungen hielten bei der höher dosierten LSD-Gruppe an und verstärkten sich sogar während dieser Zeit. Letztlich waren in dieser Gruppe erhebliche Veränderungen der Persönlichkeit, der inneren Haltung und auch der Wertewelt zu verzeichnen. Das amerikanische National Institute of Mental Health schrieb in seiner rückblickenden Bewertung der Studien zum Persönlichkeitswandel durch die psychedelische LSD-Behandlung: Das wissenschaftliche Studium halluzinogen-erzeugter ‚mystischer‘ Erfahrungen sollte gefördert werden wegen ihrer machtvollen transformierenden Qualitäten“ (Asher 1975:5; Übersetzung T.P.).

Zusammenfassen kann man die Untersuchungen der durch Halluzinogene hervorgerufenen mystischen Erfahrungen dahingehend, dass erhebliche Zustands- und Stimmungsveränderungen im Nachgang zu diesen Erfahrungen nachgewiesen wurden – und darüber hinaus Veränderungen von tiefer verankerten Persönlichkeitsmerkmalen. Die beschriebenen Veränderungen sind bei unterstützenden Bedingungen dauerhaft. Auch neue Studien von Griffith et al. (2006, 2008) mit Psilocybin zeigen, dass die Veränderungen überdauernde Wirkungen entfalten können. Dies konnten sie in einer 18 Monate nach der Erfahrung durchgeführten Nachuntersuchung demonstrieren. In ihrer Untersuchung fanden sie, dass sich die dauerhaften Veränderungen während der Folgezeit sogar noch stärker ausprägen, was man als ein „automatisches Weiterwirken“ in der Person, aber auch als Produkt einer durch diese Erfahrungen angeregten „fortgesetzten Innenarbeit“ verstehen könnte. Somit darf mit Recht behauptet werden, dass „drogeninduzierte“ mystische Erfahrungen tiefgreifende Veränderungen der Persönlichkeit hervorbringen können. Hierbei ist jedoch, das sei nochmals herausgehoben, nicht der Modus der Hervorbringung entscheidend, sondern es sind die Erfahrungen selbst, die eine bestimmte, sehr spezifische Charakteristik zu haben scheinen und darüber diese besonderen Wirkungen hervorbringen.

 

Nachwirkungen von Nahtod-Erfahrungen

Die zweite Art von mystischen Erfahrungen, die untersuchbar ist, sind die Nahtod-Erfahrungen. Doch auch hier gibt es eine Reihe von Problemen bei der wissenschaftlichen Untersuchbarkeit. So können in diesem Fall die Betroffenen in Bezug auf Persönlichkeitsmerkmale, Haltungen und Werte nicht befragt werden, bevor sich die Erfahrung abgespielt hat. Aber sie können – unter Einbeziehung der Persönlichkeitsmerkmale, Lebenshaltungen und Wertorientierungen, die sie vor der Erfahrung hatten – auf die sich womöglich einstellenden Nachwirkungen hin untersucht werden.

Vorweg noch einige Worte zu der Theorie, dass bei den Nahtod-Erfahrungen, die ja auch bei schwerkranken Menschen auftreten, immer krankhaft veränderte Vorgänge bzw. Ungleichgewichte im menschlichen Organismus vorliegen müssen. Dies wird in vielen Veröffentlichungen über die Nahtod-Erfahrungen behauptet (z.B. Blackmore 1993). Allerdings wurde die erste moderne systematische Studie an Menschen mit Nahtod-Erfahrungen bei Überlebenden durchgeführt, die als Bergsteiger während eines Absturzes Todesnähe erlebten und dabei ein solch außergewöhnliches Erlebnis hatten (Heim 1892). Bei diesen Menschen ist davon auszugehen, dass sie als Bergsteiger über eine überaus große Fitness verfügten, d.h. aus voller körperlicher Gesundheit heraus dieses Absturzerlebnis hatten. Dasselbe gilt auch für die unten angesprochene Gruppe der Überlebenden, die sich in suizidaler Absicht von der Golden Gate Bridge stürzten. Bei diesen beiden Gruppen wird man sich die Entstehung der Nahtod-Erfahrung also anders als durch krankhafte physiologische Vorgänge bedingt vorstellen müssen, auch wenn klar ist, dass ein Mensch, der sich selbst töten will, erhebliche seelische Probleme haben dürfte. Man könnte deshalb eher vermuten, dass es sich bei den Nahtod-Erfahrungen lediglich um eine unter bestimmten Umständen regelhaft auftretende Erfahrung handelt, die nicht immer einer pathologischen Bedingung für ihr Auftreten bedarf, sondern als Erlebnismöglichkeit jedem Menschen in dieser Art von Situation potentiell zur Verfügung steht.

Während einer Nahtod-Erfahrung kommt es häufig zu überwältigenden Gefühlen, tiefen Einsichten in Grundfragen des Lebens, einem „fundamentalen Verstehen“ und zu starken visionären Erscheinungen. Zudem gibt es oft eine panoramatische Lebensrückschau, wo man sein ganzes Leben wie einen Film vor seinem inneren Auge sich abspielen sieht. Des Weiteren wird häufig über die Vision eines Tunnels berichtet, durch den man sich hindurchzubewegen scheint, von Visionen eines weißen Lichtes, von außerkörperlichen Erfahrungen, von Empfindungen tiefen inneren Friedens und nicht zuletzt vom Erleben eines mystisches Einsseins mit Gott und der Welt. Was die Betroffenen – nach der Erfahrung des Autors (T.P.) zum Beispiel in Gesprächen auf Seminaren über außergewöhnliche Erfahrungen und deren Verarbeitung – an der Nahtod-Erfahrung ganz besonders bewegt, ist das mystische Erleben. Vielleicht zeigen auch die folgenden Beschreibungen durch Betroffene, dass ihre Erfahrungen im Kern mit auf anderen Wegen gemachten mystischen Erfahrungen weitgehend identisch sind. „Das war ein totales Eintauchen in Licht, Helligkeit, Wärme, Frieden, Sicherheit. Ich war Frieden, ich war Liebe, die war Teil von mir. Man weiß es einfach“ (unbekannter Autor, aus Ring 1986a). Womöglich, so könnte man spekulieren, handelt es sich bei der Nahtod-Erfahrung sogar um eine Art Prototyp der ekstatischen Erfahrung. Dies deshalb, weil sich in ihr typischerweise eine Reihe von Erlebnismerkmalen zeigt, wie sie sich für praktisch alle Arten von ekstatischen Erfahrungen beschreiben lassen. Lediglich sind einige Merkmale noch zusätzlich gegeben. Es soll hier nicht vertieft, sondern lediglich angemerkt werden, dass sich erfahrungsgemäß bei näherer Schau das Kernstück einer Nahtod-Erfahrung als mystisches Erlebnis erweist.

Etwa 35 bis 50 Prozent aller Menschen bis 60 Jahre haben schon einmal Todesnähe erlebt, z.B. bei einem Autounfall. Doch nur etwa 18 Prozent von diesen hatten dabei eine Nahtod-Erfahrung. Von daher ist ein Vergleich dieser beiden Gruppen (mit und ohne Nahtod-Erfahrung) in Bezug auf persönlichkeitsbeeinflussende Nachwirkungen möglich. Untersuchungen dazu zeigen unter anderem, dass die Art der Verursachung, die Grundpersönlichkeit und die Situation, in welcher der Betroffene aktuell in seinem Leben ist, als Voraussetzungen für das Auftreten einer Nahtod-Erfahrung keine Rolle spielen. Ein ganz wesentliches Merkmal der Nahtod-Erfahrung – insbesondere im Bezug auf die hier zu betrachtenden Zusammenhänge – besteht dagegen in dem Kontext, in dem die Erfahrung auftritt. Dies wurde von einem Betroffenen in die griffige Formel gebracht: „I didn’t ask for it“. Das heißt, die Erfahrung ist ungefragt und ohne jedes Bemühen darum aufgetreten. Dies ist ein bedeutender Unterschied zu einer mystischen Erfahrung, die während der Meditation oder durch Drogeneinnahme auftritt und damit von dem Betreffenden gewollt ist oder zumindest in Kauf genommen wird. Trotzdem, und das ist in dem Zusammenhang hier interessant, sprechen fast alle von einer Nahtod-Erfahrung Betroffenen sehr positiv davon; obgleich es einen – wenn auch sehr geringen – Prozentsatz von „distressful-neardeath-experiences“, also als negativ erlebten Nahtod-Erfahrungen gibt (Greyson 1992). In vielen Fällen ist eine Nahtod-Erfahrung, so wird es von den Betroffenen beschrieben, der Beginn eines Wachstumsprozesses, weil man in ganz andere Überlegungen gerät, ganz andere Werte für wichtig nimmt, ganz anders sein Leben ausrichtet. Es wird aber wohl auch die eher allgemeine Erkenntnis der eigenen Endlichkeit zu diesem Prozess beitragen, wie sie auch von Menschen in Todesnähe, jedoch ohne Nahtod-Erfahrung, geteilt wird.

Ring (1986a) untersuchte Nachwirkungen von Nahtod-Erfahrungen. In Abb. 2 ist zu sehen, dass in Bezug auf verschiedene gemessene Parameter erhebliche, wenn auch sehr unterschiedliche, Effekte aufgetreten sind. Besonders auffällig ist eine starke Zunahme von Mitgefühl in der Gruppe mit den Nahtod-Erfahrungen.

Nimmt man die Effekte insgesamt, so sind doch recht starke Wirkungen zu sehen. Und dies erstaunlicherweise bei einer einmaligen Erfahrung, die unter Umständen noch nicht mal zwei Minuten gedauert hat. Verständlicher wird die Wirksamkeit von Nahtod-Erfahrungen, wenn man berücksichtigt, dass sie oft mit einer panoramatischen Lebensrückschau verbunden sind. Gerade diese scheint ein äußerst intensiver und bewegender Bestandteil der Erfahrung zu sein. Studien, welche untersuchen, ob es einen Unterschied zwischen den Nachwirkungen bei Personen mit einer Nahtod-Erfahrung mit oder ohne Lebensrückblende gibt, liegen allerdings noch nicht vor.

In einer anderen Studie verglich man Personen in Todesnähe ohne Nahtod-Erfahrung mit Personen in Todesnähe mit Nahtod-Erfahrung, die der gleichen Grundsituation von Todesnähe ausgesetzt waren (Flynn 1986). Zwar handelt es sich mit 33 untersuchten Personen (21 mit Nahtod-Erfahrung, 12 ohne) um keine große Zahl, doch kann die Untersuchung bedeutende Hinweise auf Zusammenhänge vermitteln (Abb. 3). Alle Untersuchten waren Menschen, die einen Suizidversuch durch den Sprung von der mehr als 100 Meter hohen Golden Gate Bridge in San Francisco (USA) unternommen hatten. Nur diejenigen, die zufällig mit den Füßen voran aufkommen, können einen solchen Sturz überleben. Von diesen Überlebenden hatte ein Teil eine Nahtod-Erfahrung, ein anderer Teil dagegen nicht.

Die hellgrauen Balken erfassen diejenigen mit einer Nahtod-Erfahrung, die dunklen Balken diejenigen ohne eine solche. Wie zu erkennen ist, stellen sich auch bei den Personen ohne Nahtod-Erfahrung bestimmte Nachwirkungen ein. Vermutlich schon deshalb, weil sich angesichts des Todes Verschiedenes in uns verändert, auch ohne eine mystische Erfahrung.

Ring und Franklin (1981) untersuchten eine Gruppe von 69 Menschen, die ebenfalls versucht hatten, Selbstmord zu begehen. Von den Personen, die im Rahmen des Suizidversuchs eine Nahtod-Erfahrung hatten, unternahm praktisch keine einen erneuten Selbstmordversuch. Dagegen gab es in der Gruppe derjenigen, die dieses Erlebnis nicht hatten, viele, die einen erneuten Selbstmordversuch unternahmen und sich dann wirklich umbrachten. Die Forscher versuchten, diejenigen Faktoren zu eruieren, die von einem weiteren Suizidversuch abgehalten hatten, und fanden heraus, dass es bei denjenigen mit einer Nahtod-Erfahrung eine Art „ganzheitliche Empfindung“ gegeben hatte, die den Betroffenen eine neue Weise der Welterfahrung erschlossen hatte. Diese war im Kern davon geprägt, dass sie sich – sowohl der gesamten Welt als auch den Mitmenschen gegenüber – als weniger isoliert empfanden und eine andere Perspektive auf ihr Leben gewonnen hatten: „Mein ganzes Selbst ist völlig verändert. Ich spüre die Zeit nicht mehr wie früher. Mein Leben verläuft ruhig, von Liebe erfüllt. Der wahre Wert des Daseins besteht in den Beziehungen, die man zu anderen hat“ (Autor unbekannt, aus Ring 1986a).Nicht wenige erlebten es als eine Gnade, dass nicht sie, sondern eine „höhere Macht“ verursacht hatte, dass sie überlebten. Das Bedeutendste war jedoch, was die Forscher den „re-evaluation-factor“ nannten, d.h. die Art und Weise, wie man sein Leben betrachtet, nachdem man eine solche Erfahrung hatte. Die „Re-Evaluation“ bestand typischerweise darin, für sich noch einmal sorgfältig geprüft zu haben: Was war früher für mich wichtig und wertvoll und was ist es jetzt nach einer solchen „resümierenden Übersicht“? Doch nicht nur die „Übersicht“ selbst, auch die unmittelbare Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit sowie das in der Nahtod-Erfahrung häufig erlebte Geborgensein in etwas Größerem bestimmte die Re-Evaluation eigener Werte und handlungsleitender Motive.

 

Typische Verlaufsformen des Befindens nach dem Erleben einer mystischen Erfahrung

Den Autoren ist bewusst, dass die Verarbeitung bzw. die Verläufe nach mystischen Erfahrungen von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden wie z.B. Persönlichkeitsstruktur, aktuelle Lebenssituation, personale, wirtschaftliche, intellektuelle und kulturelle Ressourcen, Bereitschaft zur (Selbst-)Reflexion, kulturelles und religiöses Umfeld sowie Möglichkeiten zum Austausch über das Ereignis. Deshalb sind die weiter unten stehenden Abbildungen lediglich als Beispiele von möglichen Verläufen zu sehen.

Um von „Verläufen“ nach einer mystischen Erfahrung sprechen zu können, braucht es zumindest hinweisgebende Kriterien, anhand derer eine echte mystische Erfahrung von einer nicht-authentischen abgegrenzt werden kann. Wie oben bereits erwähnt, scheint das Maß des Bemühens um Perspektivenrelativierung, um Entwicklung ethischen Verhaltens und um menschliche Entwicklung eine große Rolle zu spielen. So fasst der Mystik-Experte Heigl zusammen: „Echte mystische Erfahrung erweist sich als solche durch eine der Erfahrung folgende oder intensivierte Liebeshaltung der Mitwelt gegenüber. Die Integration der Erfahrung in ein positives Verhalten in der Lebenspraxis wäre somit das entscheidende – und, wie es scheint, vorläufig einzige – Kriterium, ob man von einem echten mystischen Erlebnis sprechen kann oder nicht“ (Heigl 1980: 117).

Nach einer solchen Erfahrung kann sich vor allem die Wertewelt dramatisch wandeln. Etwa in dem Sinne: Was ist wichtig für mich, was halte ich für einen hohen Wert, was nicht? Die Reflexion darüber kann nachfolgend wesentliche Teile der Realitätsorientierung wie auch der Handlungsmotivation verändern; nicht selten verändert sich die gesamte „Weltanschauung“, also ein ganzheitliches Konstrukt, welches die persönliche Wahrnehmung von Wirklichkeit maßgeblich mitbestimmt. Wenn zuvor vielleicht traumatisierende Erfahrungen das Verhältnis zur Welt bestimmt hatten, war die Welt für denjenigen ein unsicherer Platz, an dem man am besten mit Misstrauen, Vorbehalten und Verschlossenheit existiert. Eine solche Grundeinstellung kann sich durch das Erleben einer mystischen Erfahrung erheblich wandeln, womöglich sogar ins Gegenteil verkehren; und damit verbunden auch die Weltanschauung.

Insgesamt verändern sich in der Regel die leitenden Handlungsmotive, die aus dem entstehenden Komplex von Fragen und Antworten und nicht zuletzt aus unbewussten Prozessen resultieren. Zunächst offene Fragen sind: Gelange ich durch eine solche Erfahrung zu einer fortgesetzten Arbeit an mir selbst? Arbeite ich danach an meiner Reifung und tue Dinge, die mir und anderen gut tun und mich vielleicht in irgendeiner Weise befähigen, mich zu öffnen, mich als liebendes Wesen in der Welt zu finden und in meinem Verhalten auszudrücken? Denn: „Die Grundlage aller eigenen Schritte auf der Reise zum vergessenen Ganzen ist eine ganzheitliche Beteiligung aller unserer Fähigkeiten. Ein rein spiritueller Vollzug, der nicht auch unsere Lebensgewohnheiten aufbricht, lässt sich schwer vorstellen“ (Sölle 1981: 93).

In der heutigen Zeit wird – auch im Zusammenhang mit spirituellen oder mystischen Erfahrungen – gelegentlich von der Entwicklung eines „integralen Bewusstseins“ gesprochen. Die Bezeichnung „integrales Bewusstsein“ wird hier bewusst nicht gebraucht. Es gibt jedoch einen alten Begriff, der dem nahekommt bzw. das beschreibt, was in der (älteren) Literatur als Entwicklungsziel nach dem Erleben einer mystischen Erfahrung genannt wird, und zwar jenen der Integrität. Meyers Conversations­ Lexicon beschreibt die „Integrität des Charakters“ als „anerkannte und erprobte Rechtschaffenheit“ und die „Integrität des Lebens“ als „Gesundheit in physischer und psychischer Beziehung“ (1850: 765) sowie als Zustand der „Ganzheit und Vollständigkeit“ mit dem Nebenbegriff der Vollkommenheit (1908: 880). Das Brockhaus­ Konversationslexikon bezeichnet Integrität als einen „Zustand der ‚Ganzheit und Vollständigkeit‘, Unversehrtheit, Unverdorbenheit“ (1894: 642). Worum könnte es bei diesem Begriff gehen? Vielleicht darum: Wie viel enthalte ich bewusst von mir selbst? Oder andersherum: Was umgehe ich alles, was vermeide ich usw. – und warum? Wie integer bin ich mir selbst gegenüber, wie gegenüber anderen? Wie bewusst gehe ich mit meinen Schwächen und Fehlern um? Wie sehr achte ich bewusst die Würde anderer Menschen? Wie sehr achte ich die Schöpfung? Welcher Ethik bin ich verpflichtet? Wie stark lebe ich die von mir und für mich als richtig erkannten Haltungen und Prinzipien?

Unter Integrität könnte ein Maß verstanden werden für die vollzogene Integration lichter und dunkler Seiten der eigenen Person, für ein wohlgeordnetes, auf übergeordneten, allgemein-menschlichen ethischen Prinzipien basierendes Handeln („Meta-Werte“ nach A. Maslow). Die Entwicklung von persönlicher Integrität kann demnach als eine Lebensaufgabe verstanden werden, die sich immer wieder neu stellt, herausfordert, manchmal auch plagt. Die in mystischen Erfahrungen erlebte (subjektive) Gewissheit einer allumfassenden Liebe und Geborgenheit sowie tiefer Verbundenheit kann offenbar den Wunsch nach der Entwicklung eines höheren Maßes an Integrität auslösen und dieser Entwicklung manchmal zugleich den Boden geben.

Ein weiterer, vor allem in der christlichen Tradition verwendeter und heute eher unüblicher Begriff ist jener der Läuterung. Im Etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache (Kluge 1999: 507) heißt es: lauter (< 8.Jh.) von ‚lauter, rein‘ als ein abgeleitetes Adjektiv zum griechischen klyzo ‚ich spüle, ich reinige‘; auch ‚hell, klar, rein‘ vom altlateinischen cluere ‚reinigen‘. Der Prozess der Läuterung könnte also als ein Prozess innerer Reinigung, des klar(er) Werdens persönlicher Muster, deren Aufdeckung und Transformation verstanden werden. In der christlichen Vorstellungswelt ist die Läuterung die Aktivität der „Anfänger“. Sie ist der Widerstand gegen die Sünde, der Kampf gegen die Leidenschaft, die Pflege des Gebetes und die Abtötung falscher Begierden. Die christlichen Mystiker beschreiben eine Läuterung, die eher überfällt als gesucht wird, in der Gott den Menschen läutert, indem er ihn „prüft“ (Höfer und Rahner 1961). Die Läuterungserfahrung sei nicht das Ergebnis persönlicher Anstrengung, sondern von Gott geschenkte Huld, die immer ungeschuldet und unverdient bleibe und damit reine Gnade sei (Lexikon für Theologie und Kirche 2000: 1058).

Nach Johannes vom Kreuz wird der Mensch in seinen drei Seelenvermögen – Erkenntnisvermögen, Erinnerungsvermögen und Empfindungsvermögen – durch die drei gottgewirkten Tugenden (virtudes teologales) Glaube (fe), Hoffnung (esperanza) und Liebe (amor bzw. caridad) von Gott geläutert (Johannes vom Kreuz 1999). Die in einer solchen „Prüfung“ enthaltene Gnade wird nicht selten erst im Rückblick als solche erkannt. Denn die häufig zunächst ins Auge springenden Verluste, Schmerzen, Bedrohungen sowie die damit verbundenen Ängste verstellen möglicherweise den Blick auf das Wesentliche.

Den nicht selten auch in der Verzweiflung verborgenen Schatz zu bergen und die Gnade anzunehmen und wirken zu lassen braucht Zeit, Mut, Kraft. Die „aufklingende Kraft“ (Dürckheim) kann durch den Läuterungsprozess tragen, ihn steuern und auftretende Schwierigkeiten bewältigen helfen, weil der Betreffende um sein Geborgensein nicht nur weiß, sondern es unmittelbar erfahren hat.

Das Erleben einer mystischen Erfahrung kann nicht zuletzt durch die in ihr gewonnenen Einsichten zu einer verschieden stark ausgeprägten Perspektivenrelativierung bis hin zu einer Perspektivenumkehr führen, die einen Läuterungsprozess anstoßen, tragen und nähren kann. Dieser Perspektivenwandel kann sich vor allem auf den Wechsel von einer materialistischen zu einer nicht-materialistischen Orientiertheit und Weltsicht oder von einem egozentrischen zu einem von Verbundenheit getragenen Verhalten verschieben. Er kann unterschiedliche Ebenen betreffen und somit unterschiedlich tief reichen. Als eine eher oberflächliche Veränderung könnte man jene der Meinungen nennen, ohne dass diese automatisch Handlungsimplikationen haben muss. Diese würden wahrscheinlich erst aus dem tiefer reichenden Wandel der Wertewelt resultieren, in dem ich meine handlungsleitenden Motive hinterfrage. Noch tiefer vielleicht ginge ein Wandel der Weltanschauung, der z.B. von einem areligiösen zu einem auf etwas Heiliges bezogenen Leben führen könnte. Perspektivenwechsel, Läuterung und (Weiter-) Entwicklung der persönlichen Integrität sind offenbar eng verwobene Prozesse, die sich gegenseitig beeinflussen und unterstützen können. Im Folgenden sollen in schematisierter Form einige typische Verläufe, wie sie nach dem Erleben einer mystischen Erfahrung auftreten können, dargestellt werden. Als Skizzen bleiben sie selbstverständlich nur tentative Annäherungen an komplexe psychische Gegebenheiten und Verarbeitungsprozesse.

Die Abbildungen beziehen sich auf Veränderungen der inneren Stabilität und des Wohlbefindens und stellen als einen Parameter das Maß der Integrität dar. In den Abbildungen gibt es eine Xund Y-Achse. Die X-Achse verdeutlicht die Zeit, die Y-Achse ist ein Maß für die Lebensoder Wohlbefindensstabilität oder -labilität. Die gestrichelte Linie bezeichnet das Maß an persönlicher Integrität.

Die Abbildung 4 zeigt den Verlauf bei einem Menschen, der in seinem Wohlbefinden recht stabil ist. Nachdem er unerwartet eine mystische Erfahrung gemacht hat, die ihm in ihrer Unerklärlichkeit vielleicht suspekt ist und ihn womöglich mit Angst erfüllt, kann es dazu kommen, dass er sie völlig verdrängt. Die Verdrängung verhindert, dass diese Erfahrung auf seine persönliche Entwicklung Einfluss nehmen kann. Ein Weiterwirken dieser Erfahrung im Unterbewusstsein ist zwar vorstellbar, doch durch die Verdrängung ist eine aktive Auseinandersetzung und Nutzung des Erlebnisses nicht möglich.

Anders ist der Verlauf, wie ihn Abbildung 5 wiedergibt: Jemand ist in seinem aktuellen Leben recht instabil in seinem Wohlbefinden, was nicht zuletzt auch an möglicherweise unverarbeiteten, konfliktgeladenen Themen oder – real oder vermeintlich – fehlenden Perspektiven liegt. Wenn ihn nun eine mystische Erfahrung trifft, so stürzt er in einem solchen Fall nicht in eine Krise, weil ihm die Leerstellen in seinem bisherigen Leben bewusst werden, sondern benutzt diese Erfahrung zum scheinbaren „Füllen“ der Leerstellen im Sinne von: „Jetzt bin ich mit dem kosmischen Licht vereint“, habe „die Wirklichkeit gesehen“ und „unsere Welt als Schein erkannt“. Ein in dieser Weise Betroffener sieht wahrscheinlich keinen Grund, sich mit den ungelösten Themen seiner Seele zu befassen. Ein anhaltend euphorischer Zustand und die aus der mystischen Erfahrung resultierende subjektive Gewissheit, die Wirklichkeit „erkannt“ zu haben, können sogar eine reflektierende Innenarbeit verhindern und unreflektierte Selbstaufwertung begünstigen. So kann es zwar zumindest zeitweilig zu einem stabileren Wohlbefinden, aber nicht zu einer Zunahme der Integrität kommen.

Es wäre sogar denkbar, dass ein vorher bestehendes Maß von Integrität nicht stabil bleibt, sondern sich aufgrund narzisstisch verarbeiteter Verstärkungen und eines zunehmenden Egozentrismus vermindert. Bei vorbestehender Instabilität wäre es auch denkbar, dass der betreffende Mensch nach der Erfahrung gar nicht mehr weiß, woran er sich orientieren oder Halt finden soll. Er gerät vielleicht in eine Ich-desintegrative Krise mit zunehmend schlechterem Wohlbefinden. Für diesen Menschen wäre eine intensive psychotherapeutische oder profunde spirituelle Begleitung notwendig; eine Begleitung, die neben einer Stabilisierung die mystische Erfahrung ernst nimmt und hilft, dieses Erleben zu integrieren.

Die Abbildung 6 verdeutlicht den gar nicht so selten eintretenden Fall, dass ein Mensch, der in einer tiefen Krise steckt, eine mystische Erfahrung macht. Diese Erfahrung kann ihn zugleich stabilisieren und destabilisieren, indem sie ihm den Boden gibt (stabilisiert), sich seiner Verzweiflung und dem seelischen Schmerz, der z.B. aus krankheits- oder verlustbedingt zerstörten Lebensentwürfen resultieren kann, zu stellen (ihn darin womöglich zunächst weiter destabilisiert) und sie – wenn möglich – zu transformieren im Sinne einer (Trauer-)Reaktion mit nachfolgender, perspektivenöffnender biographischer Integration. Die Transformation des Schmerzes und die damit verbundene innere Wandlung können sich in solchen Fällen auch auf längere Sicht positiv auf die (Weiter-)Entwicklung seiner Integrität auswirken. Oder aber das Erlebnis selbst hilft ihm, sich in seinem Wohlbefinden zu stabilisieren, ohne dass er es für seine persönliche Weiterentwicklung nutzt bzw. erst aus der Stabilität des wiedererlangten Wohlbefindens heraus anfängt zu hinterfragen und so allmählich eine vermehrte Integrität entwickelt.

Die Abbildung 7 gibt ein weiteres Beispiel: Es ging einem Menschen bislang anscheinend überdurchschnittlich gut. Er hatte vielleicht eine steile Karriere, ein hohes Einkommen, ein Haus usw. Plötzlich verweist ihn eine mystische Erfahrung darauf, dass es noch andere Werte und nicht-materielle Prioritäten geben kann. Dieser Mensch gerät vielleicht zunächst in eine Krise, weil er von seinem bisherigen Leben bzw. Lebensorientierungen etliches infrage stellen muss, weil diese Werte in seinem Leben bislang gar nicht vorhanden waren. Die Auseinandersetzung mit dem, was vorher gelebt wurde und was nun als lebenswert erscheint, kann in ihm eine Verwirrung und Verzweiflung auslösen, ihm in Folge einer konstruktiven Auseinandersetzung damit aber auch eine tiefgehende Wandlung ermöglichen.

In den skizzierten Beispielen ging es zentral darum, ob und wie sich persönliche Integrität nach dem Erleben einer mystischen Erfahrung entwickeln kann. Das Potential einer solchen Erfahrung zur (Weiter-)Entwicklung von Integrität zu nutzen, stellt die Aufgabe einer Integration der mystischen Erfahrung in die eigene Biographie. Dabei handelt es sich um einen vielschichtigen, langfristigen und oft schwierigen Prozess. Es geht dabei vor allem darum, das Erlebte ins Verhältnis zu den zuvor gemachten Erfahrungen und Überzeugungen, Werten und Lebenshaltungen, zur eigenen Lebensführung und Lebensentwürfen zu setzen. Bewusste Integration bedeutet einen längerfristigen Prozess mit sorgfältiger Abwägung des Vorher-Nachher wie auch des Für und Wider. Wesentlich ist dabei, Inkongruenzen zwischen dem in der mystischen Erfahrung Erlebten und Erkannten und dem bisherigen Leben und den Wertorientierungen anzuschauen, kritisch zu hinterfragen und – wenn erwünscht – durch fortgesetzte Innenarbeit allmählich in Übereinstimmung zu bringen. Dabei kann es günstig sein, kleine Schritte zu machen, Geduld mit sich selbst zu haben und sich Schwächen zuzugestehen – mancher Fehler oder Rückschlag erweist sich im Rückblick nicht selten als hilfreich. Förderlich für die Auseinandersetzung kann es in einigen Fällen sein, die Schriften der Mystiker zu lesen und sich die Unterstützung anderer Menschen zu suchen. Hierbei geht es sowohl um die Unterstützung durch entsprechende Gruppen oder Lehrer als auch um Begleitung und Hilfe durch Psychotherapeuten, wenn die Destabilisierung oder Ich-Labilisierung stärker ausgeprägt sein sollte. Bei all dem bleibt das Vertrauen auf den eigenen kritischen Verstand (und die eigene Intuition) unabdingbar; dies insbesondere im Hinblick auf die Abgrenzung zu selbsternannten spirituellen Führern. Gute Lehrer begleiten, aber sie führen allenfalls, indem sie Vorbild sind.

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